:Reframing 
              [Konzeption] 
              Eine Aufgabe des Reframings ist es, versteckten Kompositionsprinzipien 
              auf die Spur zu kommen. Bei Vergrößerungen bis 1 zu 8 
              (Flächenverhältnis) können auf stilistischer Ebene 
              unter Umständen interessante Entdeckungen gemacht werden. Radikales 
              Reframing beginnt dort, wo auf der visuellen Oberfläche keine 
              mimetischen Momente mehr standhaben und das Bild abstrakt wird. 
              Radikale Vergrößerungen des Bildes und Zeitlupen der 
              Audiospur zeigen die an und für sich sinnfreien medialen Oberflächen. 
            Eine Aufgabe des Radikalen Reframings ist es, darauf aufmerksam 
              zu machen, dass die medialen Oberflächen eines Mediums an und 
              für sich noch keinen Sinn besitzen, sondern dieser sowohl in 
              auditiver als auch visueller Dimension erst im Rezeptionsakt zugerechnet 
              wird. Es ist also nicht etwa so, dass von der operativen Innenseite 
              des Mediums, in der in einem Kanal Signale übertragen werden, 
              eine performative Außenseite der medialen Oberfläche, 
              die an und für sich zu Gesellschaft und Kommunikation gehört, 
              unterschieden werden kann, so als ob die Decodierung des Signals 
              für einen Ausgabemodus reine Operativität in Sinn und 
              Konvention umbauen würde, sondern auch die mediale Oberfläche 
              gehört für sich genommen ganz in den Bereich der Operativität 
              und der Punkt, an dem sich die sinnfreie Operativität in sinnhafte 
              Information oder Kommunikation transformiert, liegt im Akt der Rezeption. 
             
            Die künstlerische Konsequenz aus dieser Überlegung ist, 
              dass zwischen die medialen Ausgabeflächen und die Rezeption 
              Bearbeitungsschleifen gesetzt werden können, die die Gesetzmäßigkeiten 
              des Mediums (so wie es auf der medialen Oberfläche in Bild 
              und Ton erscheinen und im normalen Gebrauch übersehen werden) 
              - sichtbar oder hörbar machen. Das Übersehene liegt wie 
              fast immer nicht im Tiefen und Verborgenen (wo wir es in der Regel 
              vermuten), sondern in der Positivität einer Oberfläche, 
              die vom Begriff gereinigt wurde.  
            Jede Form des medialen Feedbacks ist eine Implikation dieser Überlegung. 
             
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